Wie man am besten damit umgeht, ob man Wunder erwarten kann und welche Erfahrungen Kathi und Benni gemacht haben findest du heraus in diesem spannenden Bericht:
Der erste Ansitz des Jahres
Alles begann im zeitigen Frühjahr, die ersten Sessions standen an und der erste Waller war schnell gefangen. Kein Riese mit seinen 1,20m, aber der Erste im Jahr, ist bekanntlich der Schwerste!
Die nächsten Ansitze waren dann mehr als ernüchternd. Ein Phänomen stellte sich ein: Fehlbisse! Kurze Aktionen und wenn mal einer hängen blieb, schlitzte dieser in der ersten Flucht aus. Was machten wir falsch? Wir fischten wie immer Steinmontagen mit U-Pose. Rausgebracht wurde per Boje oder der Stein wurde geworfen. Als Köder wurden Würmer und Köderfisch, klassisch per Einzelhaken / Drilling oder per Haar-Montage angeboten.
Und dann kam die Erkenntnis
Gänzlich Schneider blieben wir aber nicht. An Kathis Geburtstag im späten April fing sie ihren damaligen PB von 1,83m und da kam mir die Erkenntnis! Der Fisch hakte ganz knapp im vorderen Bereich und das auch nur am Stingerhaken.
Die Waller sind also extrem vorsichtig geworden bei dem, mittlerweile auch bei uns herrschenden, Angeldruck. Nicht selten zählten wir auf 1 Kilometer Flussstrecke bis zu 20 Wallerruten.
Eine Lösung musste her, da fielen mir die von uns bisher belächelten und für überflüssig gehaltenen Bungee Rigs ein, die von den Pionieren des Boilie Angelns in den 80er Jahren eingesetzt wurden. Mit diesem Thema befassten sich zur gleichen Zeit die Jungs von Der Ausleger, bei denen wir schon vor unserer Teammitgliedschaft gerne Welstackle einkauften. Bei unserer nächsten Bestellung bestellten wir also zwei dieser Boomerang Rigs mit, wobei wir ehrlich gesagt nicht allzu hohe Erwartungen an dieses Bungee hatten.
Zuerst traten Probleme auf
Skeptisch, doch voller Vorfreude, setzten wir das Boomerang noch beim nächsten Ansitz ein. Eine Rute bestückten wir mit Wurm, die Andere mit toten Köfi. Eine ins Loch vom Buhnenkopf und eine direkt an die Steinpackung. Die Nacht verlief leider ohne Aktion. Mit der morgendlichen Kontrolle, kam die Ernüchterung. Die Montage an der Steinpackung hing fest und auch bei der Montage am Buhnenkopf hatte ich das Gefühl, dass sich das Vorfach am Grund festgesetzt hatte über Nacht.
Der Grund dafür liegt daran, dass sich das Bungee Rig durch sein Eigengewicht am Grund ablegt und im vor allem im Hänger trächtigen Gebiet (Steinpackungen, Buhnenfelder, etc.) über die Strömung verkeilen kann. Das kann die Funktion des Rigs aufheben und im schlimmsten Fall zum Verlust der Montage samt Fisch führen.
Doch die Lösung war schnell gefunden
Die Lösung: Ich schaltete direkt nach dem Boomerang eine zusätzliche U-Pose. Die 15g Real Tree Modelle haben sich hier als gute universelle Größe herauskristallisiert. Dieser Auftrieb hat ausschließlich die Funktion das Boomerang anzuheben. Zu schwere Posen würden das Boomerang Rig zu sehr strecken und die Funktion einschränken.
Es gibt noch einen interessanten und Fang entscheidenden Effekt. Das Boomerang Rig fängt durch den Auftrieb an zu tanzen. Kurzes Strecken, wieder zurückziehen, rechts, links und so weiter. Eine bislang nicht da gewesene Präsentation des Köders, vor allem beim Einsatz eines toten Köderfisches.
Dann kam die Erfolgswelle: Noch beim ersten Versuch in einen spontanen Nacht fingen wir einen 1,30m großen Waller auf tote Forelle, sauber im Mundwinkel gehakt.
Zwei Wochen später, bewaffnet mit den auftreibenden Boomerang Rigs ging es wieder ans Wasser.
Wir erlebten die Nacht unseres Lebens
Im Abstand von nicht einmal 1.5 Stunden fingen wir 2 Waller mit 2,22m und glatten 2,30m auf tote Forelle, sauberst im Mundwinkel gehakt.
Wir waren begeistert von den Ergebnissen, wollten jedoch den direkten Vergleich austesten. So beschlossen wir eine weitere Nacht anzuhängen und wieder ohne Boomerang weiter zu fischen. Das Ergebnis: Einige Aktionen, doch nur ein verwertbarer Fisch von 1,52m. Dieser Fisch hing wieder nur sehr knapp am Stingerhaken.
Unser Fazit und der nächste Einsatz
Resümee: Nie wieder ohne das Bungee Boomerang Rig. Es ist bestimmt kein Wundermittel gegen Fehlbisse, doch hilft es bei richtigem Einsatz diese spürbar zu minimieren. Das haben wir nun vor allem an unserem völlig überfischten Rheinabschnitt beweisen können.
Das Boomerang Rig ist von der Elastizität optimal für unsere Angelei eingestellt und lässt durch
nachschalten einer U-Pose Raum für Experimente.
Der nächste Einsatz wird in Italien mit lebenden Köderfisch sein, insofern werden wir noch einen zweiten Teil dieses Berichts erstellen nach dem Trip.
Wir erhoffen uns nicht nur eine höhere Bissausbeute, sondern auch einen ruhigeren Ansitz, da die Bewegungen der Köderfische nicht mehr direkt zur Rutenspitze übertragen
werden. Dies hat auch den Vorteil, dass die Einstichlöcher nicht weiter aufschlitzen und der Fisch länger vital bleibt.
Eure Teamangler,
Benni und Kathi
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Werner (Dienstag, 16 Januar 2018 23:48)
Ein frohes Petri heil für die beiden kapitalen Wallies, junge junge der Kampf war bestimmt nicht schlecht. So kampflos haben sich wahrscheinlich weder der 1.3 Meter lange noch der 2.30 Meter lange ergeben.
Toi toi toi und weiter so ;)
Der Ausleger (Donnerstag, 18 Januar 2018 16:21)
Hallo Werner,
die Rhein Waller sind schon ganz schöne Kämpfer. Immer wieder ein Erlebnis für sich!
Dickes Petri dir auch, beste Grüße aus der Hauptstadt
Der Ausleger